Wie trockne ich Holz richtig?

Nach dem  Herstellen von Brennholz stellt sich oft die Frage, wie das Holz getrocknet werden soll – aber nicht nur dort. Dies ist bei jeder Holzverarbeitung ein entscheidender Punkt, denn feuchtes Holz kann nicht weiterverarbeitet werden. Der Trocknungsvorgang beginnt dabei schon unmittelbar nach dem Fällen bzw. während des Lagerns.

 

Grundlegend wird bei der Holztrocknung zwischen zwei Arten unterschieden:

  • natürliche Holztrocknung (Lagerplatz im Freien oder Schuppen)
  • künstliche Holztrocknung (Niedrigtemperatur-/Normaltemperaturtrocknung, Sonderverfahren)

Für den privaten Anwender  bzw. die meisten Einsatzbereiche ist die natürliche Holztrocknung die beste Methode. In unserem Ratgeber möchten wir Ihnen daher Tipps zur natürlichen Holztrocknung geben.

Freilufttrocknung

Die Freilufttrocknung nutzt die gegebenen Umweltbedingungen, es werden keine technischen Hilfsmittel eingesetzt. Meist dauert eine Trocknung auf diese Weise Monate oder sogar Jahre. Die Verwendbarkeit des Holzes ist dabei eingeschränkt, da die enthaltene Feuchtigkeit nicht so stark reduziert wird wie bei anderen Verfahren (15-20% Restfeuchtigkeit).

  • Keinerlei Energiekosten
  • Es werden keine speziellen Anlagen benötigt
  • Trocknung und Bevorratung zugleich
  • Schonender Trocknungsvorgang
  • Geringere Qualität durch äußere Einflüsse
  • Erhöhte Wahrscheinlichkeit von Schädlingsbefall
  • Feuergefahr
  • Verbleibende Holzfeuchte 15-20%
  • Großer, ständiger Flächenbedarf

Welchen Lagerplatz für eine Freilufttrocknung?

Es ist extrem wichtig, dass der entsprechende Lagerplatz frei und luftig gelegen ist. Ebenfalls muss der Untergrund trocken sein; dies kann durch ein Gefälle oder eine künstliche Entwässerung erreicht werden. Dazu gehört auch, dass Bewuchs minimal ist (optimal: kein Bewuchs). Ebenfalls muss der Platz den feuerpolizeilichen Vorschriften genügen.

Für die Trocknung ist ein Stapelunterbau zu verwenden. Dieser sorgt für ausreichenden Platz des Holzes zum Boden; es werden meist Betonsockel oder Mauern verwendet. Auf diesen Unterbau kommt dann das sogenannte Lagerholz, welches das eigentliche Holz zum trocknen trägt. Das Lagerholz sollte dabei nicht direkt auf den Sockeln liegen, sondern durch eine Lage aus z.B. Folie gegen Feuchtigkeit isoliert werden. Der Abstand zwischen Boden und Lagerholz sollte mindestens 45 cm betragen.

Kastenstapel oder Blockstapel?

Diese zwei Arten unterscheiden sich in ihrer Stapelform. Kastenstapel werden in quadratischer Form aufgeschichtet, wogegen Blockstapel einen runden Querschnitt besitzen. Bei letzteren wird das Holz in seiner Stammlage aufgeschichtet.

Folgende Punkte müssen immer beachtet werden:Holz aufgeschichtet Trocknung

  • Anlage quer zur Windrichtung
  • max. Höhe: Blockstapel 3mKastenstapel 4m
  • oberste Lage gegen Sonneneinstrahlung / Regenwasser abdecken
  • Hirnholzflächen gegen Austrocknen/Reißen schützen (Anstrich, Metallbänder etc.)
  • empfindliche Hölzer überdacht trocknen (Ahorn, Eiche, Rotbuche etc.)

Empfehlenswert ist die Verwendung von Stapelleisten. Mit diesen ist eine gute Durchlüftung des Stapelholzes sichergestellt. Als Material empfehlen wir Fichte, da dieses Holz keine Verfärbungen verursacht. Bitte achten Sie darauf, dass das Holz in der gesamten Breite aufliegt, da sonst Verwerfungen entstehen.

Zusammenfassung:

  • Freilufttrocknung ist langsam und spannungsarm, Restfeuchtigkeit 15-20%
  • unsachgemäße Lagerung führt zu Qualitätsminderung
  • spezielle Voraussetzungen an Lagerort und Stapel