Der Weg zum richtigen Holzbohrer

Die Problemstellung bzw. der Anwendungsfall ist klar, jedoch stehen viele Anwender im  Bereich Holz bohren vor der Frage, welcher Bohrer für den aktuellen Fall der richtige ist. Hier spielen Faktoren wie Genauigkeit und Geschwindigkeit eine große Rolle. Mit dem folgenden Beitrag möchten wir Ihnen Tipps für die Wahl der passenden Bohrerart für Ihre Zwecke geben.

Holzbohrer Arten im Überblick

Holzbohrer werden generell aus Werkzeugstahl (bzw. CV/Chrom-Vanadium) gefertigt. Der Vorteil dieser Bohrwerkzeuge liegt darin, dass sie leicht nachgeschärft werden können. Eine Verwendung dieser Bohrer für die Metallbearbeitung ist nicht möglich.

bohrer

Spiralbohrer für Holz – Diese Bohrer verfügen über eine Zentrierspitze und zwei Schneidkanten. Die Spannut ist zweigängig. Mit der Spitze wird der Bohrer zentriert, danach dringen die Schneidkanten in den Werkstoff ein. Mittels der Spannuten wird das zerspante Material aus dem Bohrloch befördert. Generell benötigt dieser Bohrer hohe Vorschubkräfte.

Schlangenbohrer

Dieses Werkzeug verfügt über eine Zentrierspitze mit Einzugsgewinde, ein bis zwei Schneidkanten, ein bis zwei Vorschneidern und Spannut (Schneckenform). Letztere verleiht dem Bohrer seine charakteristische Form. Die Spitze mit dem Einzugsgewinde sorgt für die Zentrierung des Bohrers und ermöglicht selbsttätigen Vorschub. Die Begrenzung des Lochs wird durch die Vorschneider durchgeführt, ebenfalls wird eine saubere Schnittkante erzeugt.  Eine unterbrechungsfreie Spanabfuhr wird durch die große Spannut ermöglicht. Wie schon erwähnt benötigen diese Bohrer fast keinen manuellen Vorschub.

Eine Zentrierspitze sowie zwei Schneidkanten sind charakteristisch, ebenfalls verfügt der Bohrer über zwei Umfangsschneiden (wirken als Vorschneider). Die Spitze zentriert den Bohrer, wobei die Umfangsschneiden den Umfang des Bohrlochs bestimmen. Bei dieser Bohrerart findet keine Spanabfuhr statt. Es werden hohe Vorschubkräfte benötigt.

Vom Aufbau her ähneln diese Bohrer den Forstnerbohrern. Auch bei diesem Werkzeug verbleiben die Späne hinter dem Bohrkopf und werden nicht abgeführt. Sie werden für das Bohren flacher Löcher mit den genormten Maßen der Topfscharniere verwendet. Auch bei diesem Bohrer sind hohe Vorschubkräfte erforderlich.

Lochsäge

Dieser becherförmige Aufsatz verfügt am unteren Ende über Sägezähne. Der Schaft am oberen Ende ist in den meisten Fällen mit einem Gewinde lösbar bzw. verfügt über eine Steckverbindung (Schnellwechselsystem). In diesem Schaft steckt ein Zentrierbohrer, der länger als die Lochsäge ist. Die beim Bohren entstehenden Späne verbleiben teils in der Lochsäge und müssen manuell entfernt werden.

Um welchen Anwendungsfall geht es?

Die gewünschte Bohrtiefe ist ein eindeutiges Indiz dafür, welche Art von Bohrwerkzeug zu verwenden ist. Folgende Tiefen sind hierbei zu unterscheiden:

Kleine Durchmesser (< 10 mm) Mittlere Durchmesser (10-30 mm) Durchgangslöcher / große Durchmesser (>30 mm)
Spiralbohrer Forstnerbohrer 

Flachfräsbohrer

Lochsägen
Sägekränze

Kleine Durchmesser (< 6 mm)

Mittlere Durchmesser (8-10 mm)

Durchgangslöcher / große Durchmesser (>10 mm)

Spiralbohrer

Spiralbohrer

Schlangenbohrer

Schlangenbohrer

Die fett gedruckten Bohrerarten sind die empfohlenen Varianten, normal gedruckte die am meisten genutzten Versionen.